Wenn eine geliebte Person von uns gegangen ist, müssen, so schwer es auch fallen mag, einige Dinge organisiert werden. Die Trauerfeier ist einer der wichtigsten Punkte, die geregelt und vorbereitet werden müssen. Und so schwer es auch fällt, sich um organisatorische Massnahmen zu kümmern, so ist es doch ein schönes Gefühl, wenn man weiss, dass man seiner geliebten Person noch einmal einen ehrwürdigen Abschied bieten kann.

Wer organisiert die Trauerfeier?

Normalerweise organisiert der Bestatter die Trauerfeier. Sie können jedoch Ihre Wünsche und Vorstellungen bezüglich der Feier mit ihm abstimmen oder die Feier gar vollständig selbst organisieren. Dies braucht jedoch viel Kraft und einen klaren Kopf, was in solch einer Ausnahmesituation nicht unbedingt leicht fällt. Vereinzelte Details, wie z.B. die Wahl der Blumen und die Dekoration oder Musik für die Trauerfeier, werden aber in der Regel von den Angehörigen ausgewählt.

Denn sicherlich ist es schöner, wenn Sie die Lieblingsblumen der verstorbenen Person und vielleicht auch ein Lied, dass Sie mit ihr verbinden, auswählen. Auch kleine Ereignisse, die in der vom Bestattungsunternehmen geplanten Feier nicht vorhergesehen sind, wie z.B. das Steigen lassen von Luftballons am Ende der Feier, können Sie einplanen und in die Feier integrieren. Dazu müssen Sie sich nur mit dem Bestattungsunternehmen absprechen.

Wo findet die Trauerfeier statt?

Üblicherweise findet die Trauerfeier in der Friedhofskapelle statt. Doch es gibt auch sogenannte Trauerhallen und -räume, die vom Bestattungsunternehmen angeboten werden. Diese werden für sogenannte weltliche Trauerfeiern genutzt, die von der religiösen Trauerfeier abzugrenzen sind. Der Unterschied besteht aufgrund der Feuerbestattung, die von der Kirche lange Zeit nicht akzeptiert wurde. Daher wurden die Trauerfeiern, die mit einer Feuerbestattung einhergingen, in den weltlichen Trauerlokalitäten organisiert, fernab von der Friedhofskapelle.

Wer hält die Trauerrede?

Oftmals spricht ein Trauerredner, ein weltlicher oder ein geistlicher, über die verstorbene Person. Im Vorfeld besprechen Sie dafür alle wichtigen Informationen, Interessen, Leidenschaften und das Leben der geliebten Person mit dem Trauerredner, damit dieser aus den genannten Informationen eine persönliche Rede halten kann. Es ist jedoch nicht zwingend notwendig, dass es einen Trauerredner gibt. Dieser kann entweder vollständig entfallen, oder Sie selbst oder ein anderer Angehöriger spricht ein paar persönliche Worte über die verstorbene Person. Dies bleibt Ihnen überlassen.

Die Gäste der Trauerfeier

Je nachdem, wen Sie zu der Trauerfeier einladen möchten, können Sie die Einladungen entsprechend gestalten. Zum einen können Sie über eine Traueranzeige in der Zeitung öffentlich zu der Trauerfeier einladen. Aber genauso besteht auch die Möglichkeit, Gäste persönlich oder per Trauerzirkulare zu der Feier zu laden. Eine Gästeliste ist sinnvoll, damit Sie eine Übersicht über die ungefähre Anzahl der erscheinenden Personen haben.

Normalerweise gibt es einen unausgesprochenen Sitzplan bei einer Trauerfeier: Die engsten Angehörigen der verstorbenen Person sitzen in den ersten Reihen, dahinter setzen sich enge Freunde und Verwandte. Weiter entfernte Bekannte und Freunde setzen sich in die hinteren Reihen der Kapelle bzw. des Trauerraumes.

Der Ablauf der Trauerfeier

In der Regel tragen alle Gäste und Sie selber schwarze Kleidung bei einer Trauerfeier, um die Trauer zu bekunden. Ausgefallener Schmuck oder zu schrilles Make-up sollte eher vermieden werden. Auch zu kurze Röcke oder Kleider sind unangebracht.

Erdbestattung

Wenn es sich um eine Erdbestattung handelt, besteht die Möglichkeit der Aufbahrung des Sarges bei der Trauerfeier. Der Bestattungsunternehmer öffnet dafür den Sargdeckel und die Gäste können sich im Zuge der Trauerfeier so noch einmal von der verstorbenen Person verabschieden, indem sie diese sehen. Anschliessend wird der Deckel geschlossen und nach der Trauerfeier wird der Sarg zu Grabe getragen.

Dies ist aber natürlich kein Muss, eine Aufbahrung ist Ihre alleinige Entscheidung. Wenn Sie dies emotional nicht verkraften, so wird der Sarg von Anfang an mit geschlossenem Deckel in der Trauerkapelle oder dem Trauerraum stehen.

Die engsten Angehörigen gehen als Erstes hinter den Grabesträgern, die weiter entfernten Bekannten folgen zuletzt. Am Grab angekommen wird der Sarg langsam hinabgelassen. Sie können sich jetzt noch einmal verabschieden, indem Sie eine Blume, ein wenig Asche/Sand oder persönliche Gegenstände wie Fotos in das Grab geben. Dies kann auch jeder der Gäste nach Ihnen tun, natürlich nur, wenn Sie dies wünschen.

In der Regel bekunden nun die Gäste der Trauerfeier ihr Beileid bei Ihnen. Wenn Sie dies nicht möchten, weil es Sie emotional zu sehr belastet, dann entfernen Sie sich von dem Grab oder teilen Sie es bereits im Vorfeld in der Einladung mit.

Feuerbestattung

Bei einer Feuerbestattung kann die Trauerfeier entweder vor oder nach der Kremierung erfolgen.

Wenn die Feier vor der Kremierung stattfindet, wird normalerweise am Sarg von der geliebten Person abschied genommen. Auch hier wird ein Trauerredner oder Sie selbst ein paar persönliche Worte über die verstorbene Person sagen und wenn gewünscht, Musik gespielt. Danach erfolgt die Einäscherung. Bei einigen Krematorien ist es möglich, dass die engsten Angehörigen bei der Einfuhr des Sarges zur Einäscherung zusehen, wenn dies gewünscht wird. Sprechen Sie dafür direkt mit dem Bestattungsunternehmen.

Findet die Trauerfeier nach der Kremierung statt, so läuft die Feier ähnlich wie die Feier bei der Erdbestattung ab. Auch hier gibt es die Möglichkeit des Trauerredners und der Musik. Anschliessend wird die Urne am Grab bestattet oder, je nach Wunsch, von den Angehörigen mitgenommen.

Nach der Trauerfeier

Je nachdem, was Ihnen lieber ist, können Sie nach der Trauerfeier entweder noch mit den Gästen bei dem sogenannten Leichenschmaus zusammensitzen und etwas essen, oder aber alleine trauern. Dies muss jeder für sich selbst entscheiden, denn so eine Trauerfeier ist natürlich emotional sehr aufwühlend und nicht jeder möchte danach mit Personen konfrontiert werden und über die verstorbene Person sprechen.

Anderen hilft es hingegen sehr bei der Trauerbewältigung, sich über die geliebte Person auszutauschen, vielleicht auch Anekdoten aus dem Leben der Person zu erzählen und in diesem schweren Moment nicht alleine zu sein. Hören Sie hier auf Ihr Gefühl. Wenn Ihnen nicht nach einem Leichenschmaus nach der Trauerfeier ist, dann geben Sie dies auch direkt bei der Einladung bekannt. Die Gäste werden Ihren Wunsch respektieren.

Bedenken Sie auch an dem Tag der Trauerfeier, dass Sie nicht unbedingt selbst Autofahren und sich von anderen Angehörigen oder Freunden helfen lassen. Dieser Tag ist ein besonders schwerer für Sie und Sie müssen diesen Tag keineswegs alleine «durchstehen». Suchen Sie sich Unterstützung bei Ihren Liebsten und bitten Sie diese, nach der Feier bei Ihnen zu bleiben, wenn Sie an diesem schweren Tag nicht alleine sein möchten.