Die Bestattung ist die endgültige und ortsgebundene Verbringung des Leichnams oder der Asche eines Verstorbenen in der Natur. Um die Bestattung in eine Zeremonie einzubetten, wird in der Regel eine religiöse oder weltliche Trauerfeier dazu veranstaltet. Der Begriff Beisetzung und Beerdigung werden dabei oft im gleichen Kontext gesetzt. Die Beisetzung bezieht sich jedoch auf das Setzen der Urne und die Beerdigung auf das Einlassen des Leichnams in die Erde. Immer mehr Menschen entscheiden sich heutzutage gegen eine Beerdigung und wählen eine modernere Bestattungsform. Insbesondere die Naturbestattungen ziehen viele Deutsche in die Schweiz, da diese in der Form in Deutschland nicht zugelassen ist. Folgende Bestattungsformen sind in der Schweiz erlaubt und haben sich in den letzten Jahren etabliert:

Erdbestattung

Bei der Erdbestattung wird der Leichnam in einem Sarg in die Erde gelassen. Dies ist lediglich auf zugelassenen Friedhöfen erlaubt. Laut der Gesetzeslage hat jeder Mensch, egal welcher Religion er angehört, ein Recht auf einem öffentlichen Friedhof beerdigt zu werden. Je nach Kanton beträgt die Grabruhe rund 25 Jahre.

Die Erdbestattung gehört mit zu den aufwendigsten und kostspieligsten Bestattungsarten. Nachdem der Sarg in das Grab eingelassen wurde, benötigt die Erde 2 bis 6 Monate, um sich genug zu senken, sodass sie den den Grabstein tragen kann. Danach kann der Grabstein positioniert werden und mit der Grabpflege begonnen werden. Ein Grab benötigt wie ein Beet eine regelmässige Pflege.

Feuerbestattung

Bei einer Feuerbestattung wird der Leichnam in einem Sarg im Krematorium verbrannt. Je nach Kanton beträgt die Totenruhe bis 24 Stunden. Nach der Kremation wird die Asche in einer Urne gesammelt. Da die Asche zum Teil noch aus kleinsten Knochenresten besteht, zermalmen die meisten Krematorien diese nochmals zu einem feinen Granulat. Die Asche wird dann einer Urne nach Wahl an die Angehörigen abgegeben.

Die Beisetzung der Urne kann in der Schweiz sowohl auf einem Friedhof, als auch zuhause oder in der Natur stattfinden. Es ist möglich die Urne mit nachhause zu nehmen, sie dort zu behalten, oder sie auf einem Privatgrundstück zu begraben.

Naturbestattung

Für alle Arten der Naturbestattung ist eine Feuerbestattung im Voraus nötig, da nur die Asche und nicht der Leichnam in der Natur beigesetzt werden kann. Möchte man die Urne weder zuhause, noch auf einem öffentlichen Friedhof beerdigen, so hat man die Möglichkeit, diese in der Natur zu beizusetzen oder die Asche zu verstreuen. Insbesondere die Schweizer Alpen und spezielle Friedwälder werden dazu genutzt.

Folgende Arten der Naturbestattungen sind bereits anerkannt:

Anonyme Bestattung

Diese Bestattungsform ist anonym und es sind während der Beisetzung keine Angehörigen vor Ort. Es gibt keinen festen Platz, der gekennzeichnet wird und wo auf die Identität des Verstorbenen hingewiesen wird. Des Weiteren bleibt der Ort der Beisetzung unbekannt.

Waldbestattung

Für die Waldbestattung gibt es speziell-abgegrenzte Wälder für diesen Zweck. Im Schatten der Bäume wird die Asche an einem selbst gewählten Ort verstreut. Um die Natur unberührt zu lassen, wird dieser Ort nicht gekennzeichnet. Um diesen Ort jedoch wieder aufzusuchen zu können, werden die Koordinaten festgehalten. So können die Angehörigen unter dem Schutz der Bäume Trost finden.

Bergwiesenbestattung

Auf einer weiten Wiese in den Schweizer Alpen, inmitten unberührter Natur, kann die Asche an einem selbst gewählten Ort beigesetzt werden. Dort wird die Asche in die Grasnarbe gegeben. Auf der Wiese ist keine Möglichkeit der Kennzeichnung, jedoch haben die Angehörigen die Möglichkeit, diesen Ort immer wieder aufzusuchen. Oft wird das Ritual mit einer gemeinsamen Wanderung zu dem Bestattungsort begonnen.

Windbestattung

Auf der Alm kann die Asche vom Gipfel des Berges in drei verschiedene Himmelsrichtungen verstreut werden. Von da aus wird die Asche ins Tal getragen und wird sprichwörtlich frei gelassen. Oft werden der Asche Rosenblätter hinterher gestreut, welche die Asche beim Auftreffen auf die Erde bedecken sollen.

Bergbach

Von der Alm hinab führt ein Bergbach, in welchen man die Asche streuen kann. Dies kann ein ruhiger, langsam fliessender oder ein wild rauschender Bach sein. Auch hier gibt es keine Kennzeichnung des Ortes, da dieses Ritual dazu dient, den Verstorbenen frei zu lassen, nicht mehr an einen bestimmten Ort zu binden und wieder der Natur zu übergeben.

Familienbaum

Es ist möglich sich einen Baum oder eine ganze Baumgruppe zu kaufen. Dies wird im Grundbuch eingetragen und der Baum kann mit einem Schild gekennzeichnet werden. Am Boden des Baumes kann die Asche zerstreut oder vergraben werden. Zudem kann man diesen Baum als Einzelbaum oder als Familienbaum nutzen. Bis zu vier Bestattungen je Baum sind dabei möglich. Der Beisetzungsplatz wird hier bis zu 20 Jahre aufrechterhalten.

Familienfelsen

Es ist möglich sich einen Felsen auszuwählen und dort an der Grasnarbe die Asche zu beizusetzen. Die Asche kann sowohl in einer abbaubaren Biourne beigesetzt oder direkt eingestreut werden. Der Fels wird im Grundbuch eingetragen, dieser wird jedoch nicht gekennzeichnet. In Mitten der schweizer Alpen wird diese Bestattungsart vor allem von naturverbundenen Menschen gewählt.

Seebestattung

Wie eine Seefahrt ist auch das Leben eine grosse und lange Reise. Seefahrer nennen den Tod das Einfahren in den Heimathafen. Bei der Seebestattung wird die Asche von einem Boot aus über dem Wasser verstreut. Dabei soll insbesondere das Gefühl von Freiheit symbolisiert werden. Dafür stehen der Bodensee, sowie einige kleine Bergseen in idyllischer Atmosphäre zur Verfügung.

Luftbestattung

Aus einem Flugzeug, einem Helikopter oder einem Heissluftballon kann die Asche über einen von den Angehörigen gewählten Ort in die Luft gestreut werden. Durch die präzisen Flugkünste der Piloten sind fast alle Ort denkbar. Bei dieser Bestattungsart können jedoch meist nicht mehr als zwei Angehörige teilnehmen.

Gletscherbestattung

Mit einem Helikopter können bis zu drei Angehörige auf einem der offiziellen Gebirgslandeplätze landen. Von dort aus kann die Asche des Verstorbenen sowohl auf einem ausgewählten Gletscher verstreut werden oder mit der Urne ins ewige Eis beigesetzt werden.

Gruftbestattung

Diese Bestattungsform gibt es hauptsächlich in der französischen Schweiz und in Klöstern. Dabei wird der Sarg mit einer Zinkeinlage und einem Druckluftfilter versehen und in einer Gruft beerdigt.

Diamantbestattung

Die Diamantbestattung ist die wohl modernste, teuerste und aussergewöhnlichste Bestattungsform. Der Diamant wird aus dem in der Asche letztendlich noch enthaltenen Kohlenstoffs erstellt. Er stellt die Basis für die Erstellung des Diamanten dar. Mithilfe einer bestimmten Maschine wird durch Zugabe eines Startkristalls und genug Druck und Hitze aus dem übergebliebenen Kohlenstoff ein Diamant gezüchtet. Dieser wird poliert und geschliffen und kann dann von den Angehörigen in einer Fassung gesetzt werden oder in einer Box aufbewahrt werden.

Lassen Sie sich beraten und nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl

Nicht jeder Bestatter bietet auch alle Bestattungsformen an. Informieren Sie sich über die von Ihnen gewünschte Bestattungsform und lassen Sie sich beraten! Die grössten Unterschiede zwischen den Bestattungsformen sind der Preis und die Anzahl an Beteiligten bei der Bestattung. Überlegen Sie sich daher vorher genau, wer bei der Bestattung anwesend sein soll und möchte.