Dem geliebten Menschen ein ehrwürdiges Grab zu bieten, wünscht sich wohl jeder, wenn er sich Gedanken um die Beerdigung und das Grab des Verstorbenen machen muss.

Grabsteine sind ein wichtiger Teil der Erd- und Urnenbestattung und weisen eine jahrhundertlange Tradition auf. Wir möchten Ihnen im Folgenden verschiedene Aspekte des Grabsteines näher beleuchten. Dazu gehören neben verschiedenen Materialien auch Gravur- und Beschriftungsmöglichkeiten. Vielleicht fällt Ihnen so die Entscheidung für einen Grabstein, der zu der verstorbenen Person passt, leichter.

Geschichte des Grabsteins

Bereits in der Antike wurden Grabsteine, damals noch in Form von Gräberstrassen verwendet, um an die Verstorbenen zu erinnern. Damals wurden diese ausserhalb der griechischen und römischen Städte errichtet, meist in der Nähe von Tempeln oder Monumenten. Diese Gräberstrassen wurden bis in Kapellen und Kreuzgänge verlegt. Im Christentum wurde der geistliche und weltliche Adel dann unter Grabplatten auf den Strassen beerdigt.

Auch hier befanden sich bereits Inschriften mit den Namen der Verstorbenen auf den Platten. Nach und nach wurden Grabsteine auch aufgestellt, vor allem aus Platzgründen. Katholische und auch protestantische Friedhöfe wurden um das 18. Jahrhundert herum auf freie, grosse Flächen gelegt, um die Seuchengefahr zu verringern. Denn vorher wurden die Menschen meist auf sehr beengtem Platz, direkt neben der Kirche beerdigt. Durch die grössere Fläche der Friedhöfe, wurden letztendlich auch zunehmend Grabsteine aufgestellt und etablierten sich als Erinnerungsstücke an die Verstorbenen.

Grabsteinarten

Es gibt verschiedene Arten von Grabsteinen, zwischen denen die Hinterbliebenen in der Regel wählen können:

  • Breitsteine
  • Reihensteine
  • Stelen
  • Urnensteine
  • Kissensteine

Breitsteine werden normalerweise für Wahl- oder Doppelgrabstellen verwendet. Da diese Steine relativ gross sind, bieten sie Platz für mehrere Namen und Daten. Gerade bei Ehe- oder Lebensgemeinschaftspartnern, die in einem Grab beerdigt werden, eignen sich diese Steine besonders gut.

Der Reihenstein ist kleiner als der Breitstein und wird dementsprechend nur für Einzelgräber verwendet.

Stelen sind wie Pfeiler und aus der griechischen Antike bekannt. Auch hier werden Inschriften und Daten des Verstorbenen vermerkt.

Kissensteine, die auch häufig als Liegesteine bekannt sind, stehen nicht aufrecht, sondern liegen am Kopfende des Grabes. Sie haben häufig die Form eines Herzens oder eines Buches.

Urnensteine können in der Grösse variiert werden und auf die gesamte Grabstätte ausgeweitet werden, dann spricht man von Grabanlagen.

Materialien für den Grabstein

Marmor und Granit sind die Materialien, die am häufigsten für Grabsteine ausgewählt werden. Daneben gibt es aber auch noch Kalk- oder Sandstein-Grabmale. Weiterhin gibt es auch ausgefallene Grabsteine, zum Beispiel aus Metall, die ein Fach für persönliche Gegenstände des Verstorbenen beinhalten. Der Steinmetz, der die Grabsteine fertigt, berät Sie zu den verschiedenen Materialien und die jeweiligen Gestaltungsmöglichkeiten.

Je nach Material weisen diese natürlich auch unterschiedliche witterungsbedingte Oberflächeneigenschaften auf. Der Kunde darf auch selbst bestimmen, wie der Grabstein behandelt werden soll. Marmor wird z.B. oft poliert. Jedoch kann auch ein naturbelassener, rauer Grabstein sehr schön aussehen.

Grabsteingestaltung unterliegt Regeln

Zudem sind die Gestaltung und die Wahl des Grabsteines auch entsprechend der Friedhofsordnung anzupassen. Jede Gemeinde hat eine eigene Friedhofsordnung, in der spezielle Vorgaben und Richtlinien bezüglich Material, Grösse und Gestaltung des Grabsteines angegeben sind. Grabmale müssen immer in das Gesamtbild des Friedhofs passen.

Vor vielen Jahren waren es vor allem adelige und reiche Menschen, die prunkvolle Gräber und entsprechende Grabmale fertigen liessen. Damit auf dem Friedhof aber kein Ungleichgewicht an den verschiedenen Darstellungen der Gräber vorlag, wurden Regeln und Richtlinien für die Gestaltung erstellt. Denn nach dem Tod sind laut der Kirche alle gleich, es soll hier kein soziales Ungleichgewicht entstehen.

Bevor ein Grabstein in Auftrag gegeben wird, muss immer erst ein Antrag bei der zuständigen Gemeindestelle für das Bestattungswesen eingereicht werden. Diese muss den Antrag dann bewilligen, bevor der Grabstein vom Steinmetz umgesetzt werden kann.

Allerdings gibt es auf vielen Friedhöfen sogenannte «Gestaltungsfelder», auf denen die Gräber nach den eigenen, individuellen Entwürfen und ohne zu einschränkende Vorgaben gestaltet werden können. Sprechen Sie hierfür direkt mit der Friedhofsverwaltung.

Beschriftungsmöglichkeiten

Die Gestaltung des jeweiligen Grabmales bietet vielfältige Möglichkeiten. Normalerweise werden auf den Stein der Name, das Geburts- und Todesdatum des Verstorbenen sowie manchmal auch der Geburtsname und der Ort angegeben. Es ist jedem frei überlassen, ob er weitere Daten auf dem Stein verewigen will. So können auch Interessen, ein (biblischer) Spruch, oder ein anderes Wort, das den Verstorbenen auszeichnet, angegeben werden. Auch Symbole oder Bildmotive können eingraviert werden.

Die verschiedenen Möglichkeiten, die Inschriften auf den Stein zu bringen, sehen wie folgt aus:

    • Gravierte Schrift:

Die Gravur wird beim Meisseln in den Stein hineingeschlagen. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen vertieften, erhabenen und vertieft erhabenen Schriften.

Vertiefte Schriften liegen vor, wenn der Steinmetz die Buchstaben direkt in den Stein hineinschlägt. Bei erhabenen Schriften ragen über den Stein hinaus, da der Steinmetz den Stein um die Schriften herum wegschlägt. Dadurch setzt sich die erhabene Schrift ein wenig vom Stein ab. Bei vertieft erhabenen Schriften werden um die Buchstaben herum Vertiefungen in den Stein geschlagen. Meistens werden die Buchstaben nachträglich noch eingefärbt, z.B. mit goldener Farbe. So sind sie besser sichtbar.

    • Aufgesetzte Schrift:

Wie der Name es schon sagt, werden die Buchstaben hierbei auf den Stein aufgesetzt. Oftmals werden dafür Lettern aus Materialien wie Aluminium, Bronze, Edelstahl oder Blei verwendet, die besonders langlebig sind. Häufig werden die Lettern mit Dübeln im Stein befestigt, zum Teil können sie aber auch geklebt werden. Bei dieser Art der Beschriftung besteht eine grosse Auswahl zwischen Schriftarten und -grössen.

    • Sandstrahlverfahren:

Bei diesem Druckluftstrahlverfahren entsteht auf dem Stein durch den Strahl die Schrift.

    • Laserverfahren:

Mittels modernster Lasertechnik können sehr detailgetreue und gestochen scharfe Schriften oder Bilder auf Grabmale übertragen werden. Vor allem bei dunklen Steinen macht diese Technik Sinn, da Laserschriften hier am besten zu erkennen sind.